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1. Theil 2, Abth. 2 - S. 78

1822 - München : Lentner
78 Sitten und Gesetzen. Daher konnten sie selbst nicht blei- den, wie sie in ihren Wäldern gewesen waren: und es ist wichtig, daß wir uns die große Verschiedenheit der als Eroberer in fremde Länder ausgewanderten von den im Vaterlande und den alten einfachen Sitten gebliebenen Stämmen in ihren Hanptzügen vor Augen stellen. Die Deutschen Eroberer fanden in Gallien, Spa- nien, Italien und England Einwohner, aus Römern und Landeseingebornen gemischt. Sie ließen sie zwar in ihren Wohnsitzen, aber größtentheils als Knechte, oder doch als solche, die sie der Waffenehre unwerth hielten. Nach dem Fränkischen Gesetze brauchte man für einen erschlagenen Römer oder Gallier nur den vierten Theil des Sühngel- des zu bezahlen, was für einen freyen Franken entrichtet werden mußte. Das aber wirkt verderblich auf den Sinn des Menschen, wenn er vielmehr Knechte und Leibeigene um sich sieht als freye und freygesinnte Männer. Auch konnte es nicht wohl ansbleiben, daß nicht nach und nach die Deutschen sich mit den Landeseinwohnern verwischten, und Paß manche von diesen, welche an List und Feinheit den Deutschen überlegen waren, bald zu hohen Aemtern bey schwachen Königen gelaugten, und ihre vorigen Herren beherrschten. Die größte Veränderung bey den ausgewanderten Deutschen Stämmen ging mir der Sprache vor. Denn da in den eroberten Ländern hauptsächlich die Römische oder Lateinische Sprache geredet wurde, und diese da- mahls um vieles ausgebildeter war als die Deutsche: so konnte sie nicht durch diese verdrängt werden, sondern es entstand eine Mischung, zu denen oft auch noch die eigent» liche Landessprache als ein dritter '^estandtheil hinzukam; und so bildeten sich die Grundlagen der henligen süd- und west; Europäischen Sprachen, nahmentlich der Jta: lienischen. Französischen, Spanischen, Portugiesischen, Englischen.

2. Theil 2, Abth. 3 - S. 42

1824 - München : Lentner
42 3) Carl, mit dem Veynahmen der Kahle, bekam den westlichen Theil des Reichs von da an, wo Lothars Antheil aufhörte, bis an den Atlantischen Ocean; und bey diesem Theile ist der Nähme der Frauken geblieben: es heißt bis auf den heutigen Tag Frankreich. Wir aber haben den alten ursprünglichen Dolksnahmen mit Recht behalten, da in unserm Antheile alle die Deutschen Völkerschaften vereinigt wurden, welche sich weder mit den Römern noch mit den Franken vermischt hatten. Und so stehen wir nun an dem Zeitpunkte, wo sich die Geschichte des Deutschen Reiches von jener des Fran- zösischen trennt. Viii. Das Deutsche Reich. i. Die lehren Carolinger in Deutschland. ^)ie Nachkoinmen Carls des Großen, oder die Carolin- ger, herrschten in Deutschland noch 06 Jahre, nähmlich bis t)lk. Sie waren: Ludwig der Deutsche, Carl der Dicke, Arnulf, und Ludwig das Kind. Ludwig der Deutsche (843 — 670) hatte viel für die Ruhe seines Reiches zu kämpfen, indem von den östlichen Grenzen her die Slavischeu Völker Einfälle machten, von Norden und Nordwesten aber die Nor- männer. Diese kühnen Seefahrer, von altdeutschem Stamme, wild wie ihr Meer und ihre nordischen Küsten, erschienen, aus den Norwegischen, Schwedischen und Dänischen Gewässern kommend, mit der Schnelligkeit des Windes und mit allgewaltiger Tapferkeit an den

3. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 250

1840 - Münster : Theissing
250 Zweiter Zeitraum, ff breitet, am Dnepr bis zum Jlmensee. Aus der skandinavischen Halb- insel kamen noch Männer ins Land, die hier unter dem Namen Wa- räger auftraten — in Frankreich hießen sie Normanner — und mußten der Uebermacht der Slaven weichen. Innere Zerrüttungen der Slaven veranlaßten diese aber, einen Stamm der Waräger, die Russen, zur Herrschaft zu berufen. Im I. 862 traten drei Brü- der aus dem Stamme der Russen als Großfürsten auf, Rurik, Sineus und Truwor, theilten sich das Slavenreich, doch Rurik überlebte seine Brüder, und beerbte sie, und schlug seinen Sitz zu Nowgorod auf. Rurik wurde der Stifter des russischen Fürstenhau- ses, das bis 1598 blühete. Die Russen gaben den Slaven nur ihren Namen, wurden aber in Sprache und Sitten selbst Slaven. Schon unter Rurik fand das Christenthum in dem neuen Russenreiche Ein- gang durch Priester aus Constantinopel, und der h^ Patriarch Igna- tius weihete den ersten Bischof der Russen, der also noch katho- lisch war. Als Rurik starb, war sein Erbprinz Igor noch minderjährig, und sein Vetter Olcg verwaltete das Reich. Dieser eroberte nach Süden hin, und machte Kiew zur Hauptstadt des Russenstaates. Selbst gegen Constantinopel zog er, und legte dem griechischen Kaiser Tribut auf. Als Igor den Thron bestieg, vermählte er sich mit der Fürstin Olga, und hinterließ einen minderjährigen Sohn Suiatos- lav. Für denselben führte sie die Regentschaft, und mächtig von der christlichen Religion ergriffen, ging sie nach Constantinopel, und ließ sich taufen. Ihr Sohn Suiatoslav blieb Heide: dessen Sohn Wla- dimir I. der Große erweiterte das Russenreich fast jedes Jahr durch Eroberungen. An seinen Hof zu Kiew drängten sich Musel- männer, Juden und Christen, alle, um ihn zu bekehren, sich einen mächtigen Glaubensbruder zum Beschirmer zu erwerben. Wladimir hörte alle geduldig an, als er aber von den Muselmännern das Ver- bot des Weines vernahm, hieß er sie schweigen, ihre Religion sey nicht für ihn, denn ohne die Lust des Trinkens könnten seine Russen nicht bestehen. Den Juden sagte er, da Gott sie verworfen und in alle Welt zerstreuet habe, so möchten sie ihm ihre Religion doch nicht auf- lügen. Der christlichen Religion wurde er gleich geneigt, weil sie mit seinem gesunden Menschenverstände am meisten harmonirte. Mit dem Schwerte ertrotzte er sich eine Prinzessin des griechischen Kassers, Anna, zur Braut, ließ sich in ihrer Gegenwart 988 zu Cherson taufen, und kehrte als Christ mit ihr nach Kiew zurück. Auf der Stelle ließ er alle Götzenbilder in seinem Reiche zerstören. Seine Russen jammerten, aber sie ließen es ruhig geschehen, und bezeugten dadurch die unumschränkte Macht eines russischen Herrschers über sein Volk schon damals. Auf seinen Ruf, daß alle Russen sich taufen las- sen sollten, erschienen zahllose Haufen an den Ufern des Dnepr, und stiegen in den Fluß bis an den Hals, Väter und Mütter mit ihren Kindern, während die Priester die Taufformel sprachen. Da die Rus- sen das Christenthum aber aus Constantinopel, und nicht aus Rom erhielten, so konnten die Päbste dieses kräftige Volk nicht in den groß- ßen Christenverein — in die katholische Kirche — ziehen, und darum

4. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 389

1840 - Münster : Theissing
Die Jtaliäner. 389 see bis fast ans schwarze Meer — ein gewaltiges Reich, nur immer schwach durch die inneren Unruhen. Polen blieb der katholischen Re- ligion treu, doch versagte es anderen Christen die Aufnahme nicht. In Polen siedelten sich die Socinianer an, von zwei Italiänern, Faustus Socinus und Lälius Socinus, gestiftet, die alle Ge- heimnißlehren im Christenthum verwerfen, alle Wunder der Offenba- rung natürlich erklären, und weil sie namentlich die h. Dreifaltigkeit, also auch die Gottheit Christi laugnen, auch Anti tri n itarie r hei- ßen. In Polen nannte man alle'nichtkatholische Christen Dissiden- ten. — Das sorglose Aufkommenlassen der mancherlei Sorten trug nicht wenig dazu bei, Polen zu zerrütten, durch Zwietracht zu schwachen, und endlich aus der Reihe der Staaten zu tilgen. Nach dem Bei- spiele Preußens errichteten die Schwertbrüder ein weltliches Her- zogthum Curland und Sem galten unter Polens Schutze. Die Russen unter Iwan Wasiljewitsch und dessen Nachfol- gern machten viele Eroberungen im Norden Asiens, nahmen die groß- ßen Reiche Casan und Astrachan, zogen Deutsche, Jtaliäner und Engländer in ihr Land, lernten Kanonen^und Glocken gießen, und ver- schönerten Moskau durch prächtige Gebäude. In der Gegend, wo jetzt Tobolsk liegt, eroberten sie Sibir; es steht nicht mehr, aber das ungeheure Sibirien hat von ihm noch den Namen. — An Meu- tereien fehlte es in Rußland nicht. Wir bemerken nur, daß 1613 Michael Romanow, der Stammvater des jetzigen russischen Kai- serhauses, in Moskau den Thron der Czaren bestieg. Vi. Die Jtaliäner. 8. 43. Uebersicht. Während dieses Zeitraumes stritten Oestreich und Frankreich fast immer um Neapel und Mailand. Venedig und Genua blie- den Republiken, aber ihr Handel war durch die Portugiesen und Spa- nier gelähmt, die zur See nach Ostindien und America handelten. In Florenz regierten die Medicis als Herzoge durch die Liebe des Volkes. In der Mitte Italiens war der Kirchenstaat, wie noch jetzt, das weltliche Gebiet des Pabsies. Mehrere Päbste dieser Pe- riode sind früher schon vorgekommen, und darum erwähne ich hier nur des berühmten Gregorius Xiii. wegen der Verbesserung des Ka- lenders, obschon er viel Größeres geleistet hat. §. 44. Der gregorianische Kalender. Als Pabst Gregorius Xiii. regierte, waren Tag und Nacht nicht den 21. März gleich, wie cs seyn sollte, sondern schon den 11. Marz, also zehn Tage zu früh, denn Julius Cäsar hatte das

5. Theil 2, Abth. 5 - S. 147

1826 - München : Lentner
147 rath mit Elisabeth« von Uork vereinigte er beyde Rosen (i486), und beendigte den öffentlichen Kampf, obgleich die inneren Unruhen noch während seiner ganzen Negie- rung fortdauerten. 2. Schottland. 1. Die Gaels, vom keltischen Stamme, die älte- sten Einwohner von Schottland, werden von den Römern unter dem Namen der Caledonier noch als wahre Wilde beschrieben. Sie theilten sich in zwey Hauptstamme, in Picten und Scoten oder Schotten, wovon jeder sei- nen eigenen König an der Spitze hatte, und beunruhig- ten die Römer wahrend ihrer Herrschaft auf Britannien durch unaufhörliche Streifereyen; und nach ihrem Abzug verheerten sie Südbritannien, so weit die römischen An- lagen gingen, unaufhörlich, bis ihnen endlich die gegen sie gerufenen Sachsen unter Hengist und Horst Ruhe geboten, und durch ihren Widerstand ihre wilden Einfalle etwas seltener machten. Ihre folgende Geschichte ist ein beständiger Kampf, bald unter sich selbst, bald mit den Sachsen und Danen. Doch haftete in dieser Zeit schon in einigen Gegenden das Christenthum, das ihnen die Irländer seit dem sechsten Jahrhunderte predigten. n. Im Jahre 838 überwand der König der Schot- ten, Kenn eth Ii., die Picten, nachdem der Manns- stamm ihrer Könige erloschen war, und vereinigte beyde Reiche unter dem Namen Schottland. Seitdem faßte man die beyden Stämme unter dem gemeinschaftlichen Namen der Schotten zusammen. Das Haus Kenneth beherrschte sie bis 128y. Ganz Schottland ward in die- sem Zeitraum christlich, und lebte in beständigen, nur pau- senweise unterbrochenen Kriegen mit England, welche K *

6. Theil 2, Abth. 5 - S. 162

1826 - München : Lentner
162 ihn mit der Kirchendisciplin belegt hatte, am Mare der Kirche zu Cracau tödtete (107q): ward er von Gregor Vii. in den Bann gethan, und über Polen das Inter-' dict ausgesprochen. Boleslav floh mit seinem Sohne Mieceslav nach Ungarn, und starb 1081, ohne Polen je wieder gesehen zu haben. Sein Bruder W lad is- la v I. unterzog sich der Negierung (1081 — 1102), aber ohne den königlichen Titel. Er mußte mit den Böhmen kämpfen, und sich zu einem Tribute an dieselben verstehen, weil der Kaiser den Herzog von Böhmen zum „Könige von Böhmen und Polen" erklärt hatte. Nach seinem Tode folgte ihm sein Sohn Boles- lav Ui. (1105 — 1138) in Schlesien, Cracau undsen- domir; das klebrige erhielt Sbignev, ein natürlicher Sohn Wladiölavs, welcher aber bald von Boleslav vertrieben ward. Unter seiner Negierung scheinen Niederländer und Schlesier sich in Polen angesi'edelt zu haben; auch brach- te er die Pommern zum Christenthume. Vor seinem To- de theilte er, mit Zustimmung dep geistlichen und weltli- chen Großen des Neichs, sein Land unter seine vier Söh- ne: Boleslav erhielt Masovien, Wladislav Schlesien und Cracau, Miecislav das Uebrige von Großpolen, und Heinrich Lublin und Sendomir. Seit dieser Zeit sind Schlesien und Polen nicht wieder vereinigt worden. Ma- sovien aber blieb von Polen bis 1526 getrennt. — Die mongolische Invasion (1240), die bis Schlesien und Mäh- ren reichte, war zwar verheerend, hatte aber auf die in- nere Staatsform keinen bleibenden Einfluß. Ii. Nach langen innern Kämpfen zwischen den Nach- kommen der einzelnen piastischen Linien in Polen, gab König Casimir der Große (1553 — 1370) dem Nei- che eine neue Organisation und ein eigenes Landrecht. Er suchte den Bürgerstand in Polen, wieinden gleich- zeitigen germanischen Neichen, zu begründen. Der Adel und die Juden, in deren Händen sich der Handel aus-

7. Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen - S. 4

1885 - Aachen : Jacobi
Ebene niedergelassen. Von hier aus drangen sie 450 unter ihrem Könige Attila, genannt „Gottesgeißel", wieder vor. Mit seinen wilden Reiterscharen zog Attila die Donau aufwärts, dann den Rhein abwärts bis Köln. Alle Städte und Dörser wurden geplündert und verbrannt, die Bewohner getötet oder zu Sklaven gemacht. Vom Rheine ans wandte sich Attila nach Frankreich. Da verbündeten sich Westgoten und Römer und schlugen nach mehrtägigem Kampfe die Hunnen bei Chalons zurück (451). Im nächsten Jahre zog Attila nach Italien. Er wollte Rom zerstören, aber Papst Leo der Große bewog den wilden Krieger zur Umkehr. Nach Attilas Tode wurden die Hunnen von deutschen Völkern besiegt und kehrten nach Asien zurück. <1. Untergang des weströmischen Reiches (476). Die römischen Kaiser hatten ihre Truppen nach Italien ziehen müssen, um ev gegen die Angriffe der Deutschen zu verteidigen. Dadurch war die Rheingrenze ■ schutzlos geworden; immer neue deutsche Völkerschaften drangen ins j römische Reich ein und ließen sich in den einzelnen Provinzen desselben nieder. Nach England zogen die Angelsachen; im nördlichen Frankreich breiteten die Franken ihre Herrschaft aus; im südlichen Frankreich , gründeten die Burgunder, in Spanien die Westgoten, im nördlichen Afrika die Vandalen ihr Reich. Den Kaisern blieb nur Italien, aber : sie waren ganz abhängig von den Führern ihrer deutschen Hilfstruppen. Einer dieser deutschen Heerführer, Odoaker, setzte im Jahre 47t> den Kaiser Romulus Auguftus ab und machte sich zum „König von Italien". ; Damit hatte das west-römische Reich sein Ende erreicht. — e. Entstehung neuer Böller mtb Sprachen. Die Deutschen ließen sich im römischen Reiche mitten unter- den Römern nieder. Durch Vermischung der Deutschen und Römer entstanden die romanischen Völker: Franzosen, Italiener, Spanier und Portugiesen. Auch neue Sprachen bildeten sich; die Sprache der Römer, die lateinische, wurde im Verkehr zuletzt gar nicht mehr gesprochen und blieb nur in Büchern und als Sprache der Kirche erhalten. Die deutschen Völker nahmen nach und nach das Christentum und damit v christliche Kultur und Gesittung an. f. Das Lehnswesen. Wenn ein deutscher Heerführer mit, seinem Volke in einer Provinz des römischen Reiches sich niederließ, so nahm er einen Teil des Landes für sich in Besitz. Die Krieger erhielten davon jeder ein Stück als freien Besitz (Allodium). | Den Tapfersten und den Unteranführern aber verlieh der Heerführer ein Stück Land auf Lebenszeit zur Nutznießung; das ! nannte man ein Lehen (Feudum). Der Verleiher des Lehens hieß Lehnsherr, der Empfänger Vasall. Der Vasall war seinem Herrn eidlich zur Treue verpflichtet, und mußte ihm mit

8. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 192

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
192 Die westliche Landschaft am Atlantischen Ozean ist durchweg flach und setzt sich ins Innere als Hügelland fort. Bei ihrer ausgezeichneten Lage könnte sie viel mehr Erträge liefern, wenn sie fleißiger bebaut würde. Hervorragend ist der Weinbau. Der Schiffahrt bieten sich an der langen Küste nur zwei Häfen: Porto (Portwein!) an der Mündung des Duero und Lissabon an der Mündung des Tejo. Infolge seiner Lage ist Lissabon eine wichtige Station der Seedampfer und einer der ersten Seehandelsplätze Europas. Auf der Halbinsel liegen zwei Königreiche: Spanien und Portugal. Spa- nien ist fast so groß wie das Deutsche Reich, hat aber nur 20 Millionen fast aus- schließlich katholische Einwohner. Die Prinzen des königlichen Hauses führen den Titel Jnfanten. Dem Spanier rühmt man Mut und Mäßigkeit nach. Eigen ist ihm ein nationaler Stolz. Wie fast alle Südländer braust er leicht ans. Haupt- Vergnügen find für ihn Tanz und Stiergefechte. Das Königreich Portugal ist stvzmal so groß als Westfalen und hat 5vs Mill. Einwohner, die ebenfalls der katho- lischen Religion angehören. Spanier und Portugiesen sind wenig betriebsam. Weite Strecken anbaufähigen Bodens liegen brach; die mineralischen Schätze werden vielfach durch Deutsche und Engländer ausgebeutet. Die Volksbildung steht noch auf niedriger Stufe: auf 100 Spanier kommen 68, ans 100 Portugiesen sogar 79 Personen, die weder lesen noch schreiben lernten. Spanien sowohl wie Portugal leiden viel unter politischen Unruhen. Zn Spanien gehören auch die Balearen, deren Bewohner im alten römi- schen Heere als tüchtige Steinschleuderer bekannt waren. Beziehungen zu Deutschland. Die Handelsbeziehungen zwischen Spanien, Portugal und Deutschland sind nicht sehr erheblich. Wir holen von dort Erze, Wein und Kork, während wir Maschinen und Eisenwaren liefern.

9. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 149

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
149 Aus Mexiko stammen die Sonnenblumen, aus Chile die Fuchsien. Einheimische Kulturpflanzen gibt es verhältnismäßig wenige. Mais, Kartoffel, Tabak, Kakao, Vanille, Fieberrindenbaum, aus dessen Rinde das sieberstilleude Chinin gewonnen wird, sind die wichtigsten. Dazu kommen noch einige Nutzhölzer, besonders Maha- goni und das Quebrachoholz, das zum Gerben gebraucht wird. Andere Kultur- pslanzen Amerikas stammen aus der Alten Welt. Die Tierwelt ist weniger großartig entwickelt. Jaguar und P u m a können nur schwache Nachbilder des gefürchteten Tigers und des majestätischen Löwen genannt werden. Das Lama muß das Kamel ersetzen; es war das einzige Haustier der Urbevölkerung. Reich ist Amerika an kriechenden Tieren (Alligator, Klapperschlange, Schildkröten), farbenprächtigen Insekten und bunten Vögeln. Wir finden dort den kleinsten Vertreter der Vogelwelt, den Kolibri, aber auch den größten Raubvogel der Erde, den Kondor. Amerika ist das Hauptbezugsland unserer Kolonialwaren geworden; Baumwolle, Tabak, Kaffee, allerlei Gewürze, Kakao, Chinarinde, Edelmetalle, Getreide, Petroleum und Fleischwaren. Bevölkerung. Der Abstammung nach unterscheidet man Ureinwohner, Weiße, Neger und Mischlinge. Zu den Ureinwohnern gehören die Eskimo in Grön- land und Labrador und die Indianer, deren Zahl gewaltig zurückgegangen ist. Im New-Aorker Geschäftsviertel. Die Zahl der Weißen beträgt 80 Millionen. Auch heute noch ist Amerika ein Land für Auswanderer, die dort ihr Glück suchen. Von 1821—1900 wanderten nach -Nordamerika über 170 Millionen Menschen aus. In den Vereinigten Staaten wurden allein 1906 über 1 200 000 Einwanderer gezählt, am meisten aus Italien, Österreich-Ungarn, Rußland und Japan. (Warum gerade aus diesen Ländern?) In Nordamerika herrscht der germanische Stamm, in erster Linie der der Engländer vor, in Südamerika aber der romanische, weshalb in diesem Gebiete auch heute noch die spanische und portugiesische Sprache vorherrschend ist. Nordamerika ist vorwiegend protestantisch, Südamerika vorwiegend katholisch. Die Zahl der Misch- linge beträgt etwa 30 Millionen. Nordamerika. Das Gebirge Nordamerikas hebt im Norden auf der Halbinsel Alaska an und setzt sich in zwei Parallel-Ketten bis zum Hochlande von Mexiko fort. Zwischen denselben liegt eine weite regenarme Hochebene. In tiefen Tälern haben sich Columbia, Colorado und Rio Grande del Norte (= großer Fluß des

10. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 151

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
151 Flagge des Landes hat 7 rote und 6 weiße Streifen. In der oberen linken Ecke ist ein blaues Quadrat mit soviel weißen Sternen, als Staaten da sind. An der Spitze des Staatenbundes steht ein Präsident und ein von allen Staaten gewähltes Abgeordnetenhaus. Gebiete, die nicht mindestens 60 000 Männer über 25 Jahre zählen, heißen Territorien und haben keine eigene Verwaltung. (Alaska). Die Ureinwohner waren die Indianer, deren Zahl gegenwärtig sehr gering ist. Sie weisen eine kupferfarbene Hautfarbe auf und tätowieren ihren Körper oft recht auffallend. Als sehr tüchtige Reiter und Jäger lieben sie die Freiheit. Ihrer Streitlust wegen sind ihnen besondere Gebiete (Reservationen) zugewiesen. Einzelne Stämme sind zum Christentum bekehrt, haben Schulen und treiben Acker- bau und Viehzucht. Daneben haben andere ihre alte Wildheit beibehalten. Eine Hauptwaffe ist der Tomohawk (Streitaxt), eine eigene Sitte das Skalpieren, wobei dem Besiegten die Kopfhaut abgezogen wird. Nach Beendigung eines Kampfes rauchen die Häuptlinge abwechselnd die Friedenspfeife. Im ganzen leben etwa 85 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten. Eingewanderte Engländer bilden die herrschende Rasse. Etwa 10 Millionen sind deutscher Abstammunng. Infolge der Arbeitsamkeit ihrer Bewohner und dank der reichen Hilfsquellen des Landes sind die Vereinigten Staaten zu einem der ersten Industrie- und Handelsstaaten geworden. Wie Pilze sind Städte ans der Erde geschossen. Chicago war vor 60 Jahren ein unansehnliches Dorf, heute ist es eine Millionenstadt. Die Union ist das erste Land der Welt für Erzeugung von Baumwolle (Ausfuhr 1v2 Milliarde Mark), Getreide und Tabak, daneben steht die Viehzucht in hoher Blüte. Die Union ist auch das erste Land für Gewinnung von Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Silber und Petroleum. Die Industrie steht in scharfem Wettbewerb mit der Europas. Telegraph, elektrisches Licht, Näh-, Mäh- und andere Maschinen sind amerikanische Erfindungen. Natürliche Verkehrswege sind die großen Ströme, und künstliche Verkehrsstraßen schuf der Amerikaner in großer Zahl. Fünf Eisenbahnlinien durchziehen das Land von Osten nach Westen. Wir unterscheiden drei natürliche Gebiete. Das Atlantische Küsten- gebiet, das vom Meere mit warmer und feuchter Luft beschenkt wird, umzieht Osten und Süden. Im südlichen Teile gedeihen Mais, Reis, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr ganz vortrefflich. Die Alleghaniesberge tragen Wald, das Innere derselben birgt Kohle und Eisen; an manchen Stellen quillt Petroleum hervor. Der Reichtum an Mineralschätzen ließ zahlreiche Städte entstehen. B 0 st 0 n (bostn) im Norden ist Handels- und Universitätsstadt, Phila- delphia, die größte Fabrikstadt, und Baltimore (boltimor) der erste Tabak- markt Amerikas. Washington (uoschingtn) ist Bundeshauptstadt. Der Präsident wohnt im „Weißen Hanse". Alle übertrifft New-Pork (njujork) mit mehr als 4 Mill. Einw. die erste Handelsstadt des Erdteils und Hauptausfuhrhafen für Weizen und Petroleum. ^ New-Pork ist auf einer schmalen, langgestreckten Halbinsel erbaut. Einzelne Straßen sind wohl 2 Stunden lang. Weil Bauplätze sehr teuer sind, so baut man „in die Luft". 8—30stöckige Häuser, sog. Wolkenkratzer, sind gar nicht selten. In die oberen Stockwerke führen Treppen und Fahrstühle. ^Den gewaltigen Verkehr vermitteln u. a. zahlreiche Bahnen; einzelne ziehen in einer Höhe von 20 m über die Straßen dahin, andere gehen tief unter der Erde und dem Hafen her. Die Verbindung mit dem Stadtteil Brooklyn (brnklin) stellen drei gewaltige Hängebrücken her. Zwischen den Endpfeilern hängen vier 40 cm dicke Taue, die die Brücke tragen, die sich 40 m über dem Wasserspiegel erhebt. In der Mitte ist der Weg für Fußgänger, rechts davon führt eine Eisenbahn und ein Fahrweg dahin, desgleichen links. Das Tiefland des Mississippi wird vom Mississippi durchströmt; er ist der längste Strom der Erde. Weizen und Mais, Baumwolle und Zucker- rohr sind die Hanpterzeugnisse seiner Ebene. Jenseits des Mississippi dehnen sich baumlose Grassteppen aus, die Prärien (= Wiesen) heißen und von Rinder- und
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